Jubiläum ohne Jubel – 1 Jahr Baubrache am Eppendorfer Markt statt schöner Baumbestand!

17. Februar 2016 at 16:44

Am 5. 3. 2015 hat man ohne Not die Altbebauung am Eppendorfer Markt weg gehauen und – trotz Schonzeit – auch gleich die Kastanien gefällt.

Nur um den Eppendorfer Bürgern klar zu zeigen, dass man sich das Recht nimmt, oder warum?
Zum Gedenken an die amtliche Ignoranz der Bürgerinteressen haben wir heute unseren Unmut darüber auf der Plakatwand am Marie-Jonas-Platz kund getan.Plakatw. Baubrache 17.2.16
Dass die Abriss-Eile nicht nötig war, zeigt sich deutlich, lacht uns doch seit einem Jahr eine hässliche Baubrache an.
Ob und wann gebaut wird hängt offenbar davon ab, wie viele Wohnungen vorab schon verkauft sind. Vielleicht wird auch noch ein wenig spekuliert und der Besitzer gewechselt? Die Preise für Baugrund steigen offenbar immer noch. Mindestens einer der drei Bauherren hat schon weiterverkauft. Ein Gewinn-Spiel, das gewiss nicht dazu führt, dass der Wohnungsnotstand behoben wird, denn bezahlbare Bleiben können auf diese Weise nicht entstehen.

 

Der Film: Morgens, als die Männer mit der Säge kamen! Am 6.3.2015 ab kurz nach 6 Uhr fielen sie, die drei Kastanien.

11. April 2015 at 19:35

Jetzt haben wir es nicht nur als Foto sondern es wurde auch gefilmt.
Es war stockdunkel. Das Gelände war für die Baumfällung auch nicht wirklich gesichert. Der Bagger fuhr mal kurz auf die Fahrbahn und dafür hielt ein Mann in dunkler Kleidung ohne Warnweste den Verkehr an. Das sieht für uns überhaupt nicht professionell aus.
Eine Baumfällung durch Leute, die agierten wie Diebe in der Nacht.


So wurden die drei Kastanien umgebracht.
Die Polizei – fuhr auch vorbei – und interessierte
sich kein Stück für das, was dort passierte.

Heute, am 11.4.2015 um 12:30 Uhr sang er sich die Seele aus dem Leib – alleine, der kleine, letztverbliebene Zaunkönig, der sein Nestchen hinter dem Schaukasten mit der Speisekarte im Efeu hat. Sonst war hier immer abends und an ruhigen Tagen Großkonzert.
Pieper ziehen nicht gerne um, gibt immer weniger gute, sichere Nistplätze in der Großstadt…

 

Gegen Ignoranz gibt es leider keine Schutzanzüge

18. März 2015 at 23:05
Unser Protest gegen Gebäude-Abriss und Fäll-Tragödie am Eppendorfer Markt übersteigt – möglicherweise auch intellektuell – die Nachvollziehbarkeit einiger Mitmenschen. Nun sollte man meinen, dass ausgerechnet eine Redakteurin des Eppendorfer Wochenblatts, wenn sie etwas nicht versteht, ihren Kollegen fragen könnte oder sogar ein Mitglied unserer Initiative, bevor sie einen “Kommentar” zu dem Beitrag ihres Kollegen “Protest in Schutzanzügen” abgibt. Der Kommentar der Frau Barth wurde offenbar aus dem Bauch heraus geschrieben, leider bar des nötigen Hintergrundwissens und sachlicher Ansätze. Einfach so, rein spekulativ und angriffslustig. Dafür sind die Themen, die sie in einen Topf wirft, zu ernst. Damit spielt man nicht, Frau Barth.IMGP1696d
Frau Pansch hat sich dennoch die Mühe gemacht, der Dame höflich zu antworten. Ob’s aber in voller Länge im Wochenblatt abgedruckt wird? Wir bauen vor und drucken es hier ab.
Sehr geehrte Frau Barth!
Ich verstehe Ihre Irritation über unsere anhaltende Aktivität an der Trümmerstelle: Erregung über bestehende Zustände führt in der Regel zu nichts. Allerdings scheinen Ihnen eine ganze Reihe von Informationen zum Sachverhalt um das “Tre Castagne” zu fehlen:
  • 1. Es ging unserer Initiative “Wir sind Eppendorf” von Anfang an sowohl um den Erhalt historischer Bauten als auch um den Erhalt bezahlbaren Wohn- und Gewerberaums in dieser zentralen Lage unseres inzwischen recht weitgehend zum Schicki-Micki-Stadtteil verkommenen Viertels (vergl. unsere Losung “Jeder Abriss erhöht die Mieten”). Sie wissen möglicherweise auch nicht, dass die jetzigen Sieger, nämlich die Investoren, durch das Bezirksamt per Ausnahmegenehmigung von der Auflage befreit wurden, immerhin 30 Prozent mietpreisgebundenen Wohnraum zu schaffen. Das ist unseres Erachtens anzuprangern. Oder meinen Sie nicht? Denn dafür wurden alteingesessene Mieter verdrängt. Wie finden Sie das?
  • 2. Das “Alte Brauhaus” ist ein historisches Kulturdenkmal – wie verbaut und verschandelt im Laufe der Jahre auch immer – das sich nicht ersetzen lässt. Besonders an dieser prominenten Stelle, in einem innenstadtnahen Raum, war dieses Stück altes Hamburg eine feine Bereicherung, eben ein wesentlicher Teil dessen, was Alt- und Neu-Eppendorfer an diesem Stadtteil so schätzen. Oder sehen Sie das anders?
  • 3. Auch die Baumgutachten scheinen Sie nicht zu kennen, die nämlich feststellen, dass sich kein einziger – möglicherweise! – nachgepflanzter Baum an dieser Stelle je wieder so entwickeln könnte, wie das vor etlichen Jahrzehnten die drei Kastanien konnten. Das waren für diese Umgebung echte Prachtexemplare! Kastanien hätten an dieser Stelle heute ohnehin keine Chance mehr, aber auch robustere Sorten werden nicht zu solchen Kronen kommen, wie die nun gefällten sie darstellten. An der Stelle haben Sie es sich ein wenig zu leicht gemacht mit Ihrem “Bäume kann man nachpflanzen”.
Wie Sie richtig schreiben, richtet sich unsere Empörung auch gegen die Missachtung des Bürgerwillens durch das Bezirksamt. Sie wird noch erheblich gesteigert dadurch, dass es recht konkrete Hinweise gibt, dass die immerhin formal noch erforderlichen Gutachten vom Bezirksamt zum Teil im Wortlaut diktiert wurden. So ist zu hören, das Denkmalamt hätte ursprünglich den Brauhaus-Komplex als “erhaltenswert” bezeichnet, auf Drängen des Bezirksamts dieses Wort aber wieder zurückgezogen. Ähnliches gilt für das angebliche tierökologische Gutachten über die Kastanien. Während wir in den Bäumen – sogar noch nach Beginn der Abrissvorbereitungen – Vögel gesehen und gehört haben und in den von Efeu freien Bäumen auch Nester sehen konnten, will ein namentlich nicht genannter “Gutachter” das Gegenteil festgestellt haben. Das zweifeln wir ebenfalls in seiner Richtigkeit an und betrachten es als ein bestelltes Ergebnis.
Ich gebe Ihnen Recht, dass viel zu wenige Menschen sich – nicht nur in Eppendorf! – für Migranten und Flüchtlinge einsetzen. Allerdings urteilen Sie über unsere Initiative, ohne diese zu kennen. Sie wissen nicht, ob und wie viele Hartz IV-Empfänger zu uns gehören, und haben sich oder uns nicht gefragt, ob und wie viele von uns in einem sozialen Beruf arbeiten oder vor der Verrentung gearbeitet haben, oder ob es Aktive gibt, die ehrenamtlich Migranten bei der Eingliederung helfen oder sich anderweitig engagieren. Wenn Sie hinschauten, fänden Sie bei “Wir sind Eppendorf” gerade nicht das zugezogene Publikum, das morgen wieder fortgeht, sondern Menschen, die – ob zugezogen oder hier aufgewachsen – gemeinsam u. a. den Charakter des Stadtteils erhalten wollen. Und den sehen wir zum guten Teil in dem Rest an sozialer Vielfalt und kleinteiligem Charme, der überhaupt noch da ist, und zwar für eine menschenfreundlichere und buntere Zukunft als glatte Betonfassaden sie versprechen.
Mit freundlichem Gruß
Gesina Pansch,
nicht im Namen von, aber aktiv bei “Wir sind Eppendorf”.

Fällung der Kastanien: Der Mordskrimi ist vorbei, Täter, Akteure und Ablauf bekannt, Aufarbeitung “en detail” folgt der Trauer ganz gewiss!

15. März 2015 at 14:17

Wir-sind-Eppendorf hat außer den weit über 5000 Bürgern, die gegen Abriss der alten Gebäude und Fällung der Kastanien unterschrieben haben, auch hunderte von Unterstützer, die ständig informiert sind und je nach Möglichkeit mitun. Kein Wunder also, dass die Trauer jetzt groß ist und auch durch Anwesenheit und Aktionen der Bürger am “Tatort” sichtbar wird.
236 Jahre Stadtgeschichte
, hier in der Landhaus Chronik nachzulesen, und drei sehr geschätzte, das Viertel prägende Bäume einfach zerstört!
Der Tre Castagne-Krimi fand seinen Höhepunkt, als ein Gutachter während des Abrisses des antiken Gebäudes am 5.3.2015, der mit schwerem Gerät erfolgte und mit sehr viel Krach verbunden war, die Vogel-Population in den drei Kastanien beurteilen wollte – mit Fernglas und unter vorsichtiger Begehung des Abrissgeländes und ebenso vorsichtiger Umrundung der drei Kastanien in angemessenem Abstand während einer kurzen Abrisspause. Unter den Augen von vielen Zuschauern. Ein Gutachten, dass im Bezirksamt um 17 Uhr nach Feierabend nachgereicht wurde!
WsE kann den Ablauf des Infernos bis zum Auftauchen des Gutachters durch 175 fortlaufend nummerierte Fotos belegen. Ein verantwortungsbewußter Fachmann hätte unter den gegebenen Umständen die Erstellung eines Gutachtens ablehnen müssen.
Dann die Fällaktion am 6.3.2015 frühmorgens bei Nacht und Nebel! Die Bürger haben nicht nur das genau verfolgt; es ist uns auch bekannt, dass der Baumfäller eigentlich nicht bei den Lichtverhältnissen morgens um 6 Uhr fällen wollte….denn wir haben nicht nur Augen, sondern auch Ohren.

Aktuelle Fotos (c)mf
Wir werden sehr genau hinschauen, wer für diese Art Entmündigung der Bürger in diesem Viertel verantwortlich ist.
Wenn auch die Führung der Hansestadt, die in HH-Eppendorf nur noch von einem Bruchteil der wahlberechtigten Bürger gewählt wurde, sich offenbar von seiner Geschichte verabschieden möchte, wir Eppendorfer Bürger werden es nicht tun!
Wir wollen hier LEBEN, und nicht zuschauen, wie der Charakter dieses Viertels durch Leute infrage gestellt wird, die ohnehin nur ein kurzes Gastspiel hier geben und sich nicht drum scheren, was hier in zehn-zwanzig Jahren ist. Wir möchten, dass sich auch nachfolgende Generationen hier noch wohlfühlen, weil dieser Stadtteil “Gesicht” zeigt.
In diesem Sinne, bleiben Sie uns gewogen!
madame federkiel

 

Verraten und verkauft! Wie Eppendorfs Bürger vorgeführt werden!

8. März 2015 at 2:57

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Die Türken sagten heute Morgen zu mir: Als Erdogan die Bäume fällen lassen wollte gegen den Willen des türkischen Volkes, da haben die Deutschen Politiker das türkische Volk unterstützt und Demokratie eingefordert. Aber wo ist die Demokratie hier in Deutschland? Sie fällen gegen den Willen der Bürger die schönen Bäume!Recht haben sie, die Türken! Unsere Freiheit ist zur Narrenfreiheit verkommen; wir dürfen alles sagen, aber es interessiert die sog. Obrigkeit nicht!
In einer Demokratie sollten die Bürger ein Anrecht darauf haben, dass Volksvertreter und Ämter im Interesse der Mehrheit ihrer Bürger handeln. Dazu gehört rechtzeitige Information und Einbezug bei Allem, was den Lebensbereich der Bürger nachhaltig verändern könnte.

Vor knapp zwei Wochen waren je ein Vertreter von SPD, CDU und Grünen bei uns, weil sie angeblich an Alternativen zum Erhalt des Tre Castagne interessiert wären. Heraus kam die Aussage, dass man Grundbesitzern nicht vorschreiben kann, was sie mit ihrem Grundstück machen. Das käme sonst einer Enteignung gleich.

Was man mit weit über 5.500 Eppendorfer Bürgern gemacht hat – denn es haben noch lange nicht alle unterschrieben, die mit dem Abriss der Bauten Eppend. Landstr 97-109 nicht einverstanden sind – kommt einer Entmündigung gleich.

Die üblen Tricks, mit denen das Bauprojekt Eppend. Landstr 97-109 an den Bürgern vorbei durchgesetzt wird, unterscheidet sich kaum von dem Gehabe in den Ländern, die Demokratie noch lernen müssen.
Macht und Möglichkeiten in Amt und Politik sind kein Spielzeug!
Hier noch mehr über Lügen, Halbwahrheiten, Täuschungsmanöver und Missachtung des Bürgerwillens

Die Art und Weise, wie zum Schein im Fall „Tre Castagne“ und der Kastanienbäume immer wieder in der Bezirksversammlung Beschlüsse gefasst wurden, von denen man dort genau wusste, dass sie überhaupt nicht umgesetzt werden können, diente m. E. nur dazu, die Bürger ruhig zu stellen. Ebenso der im Internet zur Schau gestellte Bebauungsplan Eppendorf 23 vom 15.8.2008, der wohl mal angedacht war, aber offenbar nie realisiert werden sollte, wie man dem Protokoll der Bürgerversammlung vom 19.4.2012 entnehmen kann. An dem Tag wurde das Schicksal der Häuser Eppend. Landstr 97-109 praktisch besiegelt. Dass der drei Kastanienbäume auch.
Man holt den B-Plan E 23 nur aus der Schublade, wenn man einem Hauskäufer, der nicht ins Konzept passt, die Tour vermasseln will. So geschehen am 6.8.2014 bei einem Bauantrag für das Haus Erikastraße 50 (Curry-Queen).
Tricksen und Täuschen gehören beim Bezirksamt Nord offenbar zur Tagesordnung, anders ist das nicht zu verstehen, was wir seit Oktober 2012 erlebt haben. Das letzte Mal am Donnerstag den 5.3.2015
From: Schwärzler, Ulf
Sent: Thursday, March 05, 2015 11:51 AM

To: ga.k.@ Nabu
Subject: Tre Castagne Schutz der Bäume

Hallo Frau K.,
ich habe den Bauherrn bzw seinen Architekten mündlich und schriftlich darauf hingewiesen, die Bäume bis zum Vorliegen des notwendigen tierökologischen Gutachtens soweit zu schützen, dass evtl. Bewohnern nicht die Lebensgrundlage entzogen wird bzw diese nicht vertrieben werden.
Unabhängig davon, sagte er mir, er habe selbst, vor meinem Anruf, schon den Abbruchunternehmer angewiesen, den Schutz der Bäume zu verbessern.
Freundliche Grüße
Ulf Schwärzler
Dezernat Wirtschaft Bauen Umwelt

Fachamt Bauprüfung
Kümmellstraße 6 / 20249 Hamburg
Tel.: 040/428046440 Fax: – 6710
mail: ulf.schwaerzler@hamburg-nord.hamburg.de

Das tierökologischen Gutachten wurde unter unseren Augen ca. um 12 Uhr von einem „Fachmann“ verfasst, der während der Abbruchaktion des „Tre Castagne“ antrat, die drei Kastanien kurz in Augenschein nahm. Er machte keinerlei Anstalten, den stark mit Efeu bewachsenen rechten Stamm nach Vogelnestern zu untersuchen, obwohl die gesamte Nachbarschaft jeden Abend genau von dort lautes Gezwitscher hörte. Der Gutachter sagte noch zum Abbruchunternehmer, er müsse die Baumstämme besser schützen und ging.
Um 17 Uhr lag das gewünschte Gutachten dann beim Amt vor und noch bevor der nächste Morgen graute, waren die Bäume gefällt.
Und solche Schweinereien passieren in Hamburg zur Zeit nicht nur in Eppendorf. Gestern bekamen wir Post von der Bürgerinitiative Beim Farenland 42-46 Fakten schaffen gegen Bürgerinteressen – in Eppendorf wie in Farmsen-Berne
Wir von WIR-sind-Eppendorf danken den vielen, vielen Menschen, die uns gerade in den letzten Tagen gezeigt haben, wie wichtig das ist, was wir tun. Wir werden die Art der Umgangsweise und Respektlosigkeit unseren Anliegen gegenüber keinesfalls akzeptieren und einigen Selbstherrlichkeiten in Amt und weniger Würde(n) auch weiterhin zeigen, was wir von ihnen halten.
Unterstützen Sie uns dabei!
Marthe Friedrichs