WIR-sind-Eppendorf stellt Strafanzeige gegen Nazi-Internetauftritt

WIR-sind-Eppendorf beobachtet nicht nur genau, was in unserem Viertel geschieht, wir zeigen auch Flagge. Aus diesem Grund schauen wir natürlich auch bei allen im Internet vorbei, die mit der derzeitigen Entwicklung bezüglich der Flüchtlingsunterbringung befasst sind. Und dabei fanden wir etwas, was uns so empörte, dass wir umgehend Strafanzeige erstatteten. Wir hoffen, dass dem Nazi-Blog-Betreiber aus Barmbek und seinen “Fans” jetzt umgehend das Handwerk gelegt wird.
Anmerken möchte ich, dass WsE alle Kommentare und – soweit möglich auch deren Absender – überprüft, bevor sie freigeschaltet werden.
Folgende Pressemeldung ging heute mit nachfolgendem Text an die Medien.

+++ WIR-sind-Eppendorf stellt Strafanzeige gegen Nazi-Internetauftritt +++
Rechter Hassprediger hetzt auf der Website der Bürgerinitiative „Eppendorf-Lokstedt –
Integration statt Großsiedlung“

Hamburg, 7. April 2016. Die Bürgerinitiative WIR-sind-Eppendorf verfolgt den Bau einer Flüchtlingsunterkunft in der Osterfeldstraße zwar kritisch, will sich bei der Entwicklung aber konstruktiv einbringen (siehe Stellungnahme vom 25. Februar 2016). Wir finden die Gegend geeignet und sind daran interessiert, dass Flüchtlinge möglichst bald dort endlich eine feste Bleibe finden und zur Ruhe kommen können.
In diesem Zusammenhang verfolgen wir auch, welche anderen Aktivitäten sich im Rahmen der geplanten Flüchtlings-Unterbringung in Eppendorf entwickeln.
Beunruhigt beobachten wir deshalb auch die Bürgerinitiative Eppendorf-Lokstedt – Integration statt Großsiedlung, die eine Unterbringung von Flüchtlingen in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnungen ablehnt und offenbar die unterschiedlichsten Flüchtlings-Gegner anzieht. Auf der facebook-Seite der Bürgerinitiative Eppendorf-Lokstedt staunten wir schon über die Verlinkung eines hasserfüllten Berichts am 4.3.2016 des Internet Magazins Lokstedt-online http://www.lokstedt.de/wohnen/wohnen36.html mit der sehr einseitige Darstellung einer Info-Veranstaltung in der Hauptkirche St. Nikolai zum Thema Flüchtlings-Unterbringung. Weiterhin fiel uns auch ein Kommentar zu dem Beitrag „Wir fordern den konstruktiven Dialog mit uns Bürgern sowie den Stopp des Baugenehmigungsverfahrens!“ auf der Website von Eppendorf-Lokstedt auf, der von einem Anwohner51 geschrieben und seit dem 21. März dort verlinkt ist. Für uns unglaublich, dass bei einer so überschaubaren Anzahl von Kommentaren auf dieser Website nicht genau hingesehen wird, wer sich dort wie äußert. Anwohner51, nach eigenen Angaben aus der Hufnerstraße in Barmbek stammend, betreibt den Nazi-Blog https://hufnerstrasse.wordpress.com/ auf dem er alles ablässt, was Dumpfhirne erfreut, auch wenn es den Tatbestand Volksverhetzung und Verwendung verbotener Symbole reichlich erfüllt. Sein Fan-Club ist entsprechend auch dort in seinem Blog mit Äußerungen vertreten. Für WsE war es selbstverständlich, dass wir umgehend Strafanzeige gegen „Anwohner51“ gestellt haben. Kein Verständnis dagegen haben wir, dass sich Eppendorf-Lokstedt, als angebliche Befürworter von „guter Integration“ für Flüchtlinge, nicht deutlich von denen distanziert, die sich menschenverachtender und mitleidsloser nicht artikulieren könnten. (Ende der Pressemeldung)
Wir von WsE bleiben wachsam – bleiben Sie es auch!
Marthe Friedrichs
Die Antwort kam umgehend:

Sehr geehrte Frau Friedrichs,
zunächst einmal danke ich 
Ihnen, dass Sie uns auf „Anwohner51“ aufmerksam gemacht haben, der sich 
auf unsere Webseite eingeschlichen hatte. Mit Ihrer Beurteilung des 
Blogs haben Sie vollkommen recht und auch wir distanzieren uns komplett 
von dieser Sichtweise. Der Kommentar von „Anwohner51“ wurde sofort von 
uns gelöscht.
Nicht verstehen können wir allerdings, dass Sie 
„Anwohner51“ und „Lokstedt.de“ in ein und derselben Topf werfen und den 
Artikel zu der von Ihnen sicherlich auch nicht als zufriedenstellend 
empfunden Informationsveranstaltung des Bezirkes in die Nähe des Blogs 
von „Anwohner51“ bringen.
Bedauerlich finde ich, dass Sie auch 
unsere Bürgerinitiative in diese Nähe bringen. Wie Sie auch wissen, 
kämpfen wir gemeinsam mit dem Dachverband der hamburger 
Bürgerinitiativen für eine nachhaltige, kleinteiligere Integration. Wir 
haben uns den Zielen des Dachverbandes angeschlossen, was sehr deutlich 
und sehr erkenntlich auf unserer Webseite steht. Götz von Grone kennt 
mich und ein Teil unserer Mitstreiter auch persönlich und auch dadurch 
müsste deutlich sein, dass wir mit „Anwohner51“ nichts - aber auch gar 
nichts - gemein haben. 
Wir bedauern sehr, dass wir die Hetze, 
die hinter „Anwohner51“ steht, nicht eher aus dem Kommentar heraus 
erkennen konnten. Da wir - wie sie auch - die Webseite ehrenamtlich und 
in unserer Freizeit betreiben, können wir aber auch nicht immer jedem 
Kommentar hinterhergehen. Als Konsequenz werden wir aber die 
Kommentierungsfunktion von unserer Webseite nehmen, damit sich nicht 
wieder ungewollte Personen und auf das Schärfste abzulehnende 
Weltanschauungen auf unsere Webseite schleichen.
Ein offenes Wort sei mir aber gestattet: eine Mail an uns mit einem klaren Hinweis 
hätte es auch getan! Ein gegenseitiges Bezichtigen ohne vorherigen 
Dialog hilft nur unserem gemeinsamen politischen Gegner, der auf Teufel 
komm raus ein großes Wohnungsbauprogramm auf Basis eines „wahrscheinlich
rechtsfehlerhaft“ angewandten Paragraphen 246 durchsetzen will - und 
das ohne Konzept für eine nachhaltige und gelingende Integration, 
sondern, wie in unserem Fall, primär zum Wohle eines Investoren und zum 
Nachteil der Gemeinschaft - und da beziehe ich die Flüchtlinge mit ein. 
Wir sollten also weiter zusammen an unseren gemeinsamen Zielen arbeiten, 
uns gegenseitig helfen (auch durch Hinweise, wie die Ihrigen) aber auch 
gemeinsam verhindern, dass der Senat und der Bezirk sein Ziel erreicht: 
die Spaltung der Hamburger Bürgerinitiativen und die Schwächung unseres 
gemeinsamen Bürgerwillens. 
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Stellermann
Sprecher der Bürgerinitiative
Eppendorf/ Lokstedt: Integration statt Großsiedlung 

Ich sah mich genötigt, unsere Sicht noch einmal deutlich zu machen: