Liebe Eppendorferinnen und Eppendorfer,
unser Stadtteil droht sein Herz zu verlieren: An der Eppendorfer Landstraße 97 bis 109 sollen das historische Fachwerkhaus „Tre Castagne“, vier benachbarte geschichtsträchtige Häuser und drei alte Kastanien vier- bis fünfstöckigen Neubauten weichen. Der dörfliche Kern unseres Viertels wird damit unwiederbringlich zerstört. Alteingesessene Mieter und Gewerbetreibende verlieren ihren Wohn- und Arbeitsplatz und müssen neuen Flächen weichen, deren Miete sie sich nicht mehr leisten können.
Schon lange beobachten wir mit Sorge, wie anstelle von alten Gebäuden gesichtslose Neubauten mit exklusiven Eigentumswohnungen entstehen, die als reine Kapitalanlagen oftmals leer stehen.
Wir Eppendorfer wollen in einem Stadtteil leben, der Menschen aller Alters- und Einkommensschichten ein lebenswertes Umfeld mit Einzelhändlern und Gastronomen abseits der großen Ketten bietet und sagen ganz im Geiste des berühmten Eppendorfers Wolfgang Borchert NEIN! zu dieser Entwicklung.
DIENSTAG 16. Oktober 2012 – 20 Uhr
Aula der ehemaligen Wolfgang-Borchert-Schule, Erikastraße 41

Ich bin in der Eppendorfer Lanstraße 98 1946 geboren und lebe noch heute da. Das Gebäude in dem die Tree Kastagne befindet hieß früher Landhaus und war ein bürgerliches Restaurant das Haus daneben gehörte der Familie Schuh Helm in meinem Hause. Jedenfalls stellt diese Ecke Alt Eppendorf dar. das Haus Dittmer in der Eppendorfer Landstr. 108 in dem zuletzt Edeka war ist ja gerade abgerissen worden. In der Erikastr. sind schon alte Häuser verschwunden, ebenso in der Martinistr. wo dann Aldi drinnen war. MC Donalds ist schon vor Jahren rausgegangen weil die Miete zu hoch wurde sowie viele andere Geschäfte.
Eppendorf wird getötet, weil Spekulanten auf hohe Mieteinnahmen hoffen.Die Stadt macht wohl gerne dabei mit, siehe die Etwicklung des Mietenspiegels, die Anhebung des “Wohnwertes” wird ja auch vomBauamt und der Wohnungswirtschaft entschieden.
(Geschrieben am 20. Februar 2013)
Ich bin 1945 in der Eppendorfer Landstraße 112 geboren und habe bis 1977 daselbst gelebt. Jetzt lebe ich in Hermannstadt/Sibiu (Rumänien).
Ich fand diesen Beitrag, als ich nach Alt-Eppendorfer Erinnerungen suchte.
Mit fällt zunächst mal ein:
An der Straßenbahnhaltestelle war vor Urzeiten eine Reklamesäule, darin eine Katze mit dem Text:
“Und die Katze (oder: der Kater?) mit der Pfote / zeigt auf Dittmers Angebote.”
Auch auf dieser Säule der Spruch: “Alles findet immer man / vorteilhaft bei Zimmermann.”
Weiß jemand, was aus der Eisenhandlung Zummermann geworden ist?
Und aus der Papier- und Buchhandlung Koch?
Und aus der Wohlgemiths-Apotheke?
Und aus der Konditorei Lindner mit ihren einmaligen Zitronenomeletts?
Und in der sogenannten Kleinen Eppendorferlandstraße aus der Fahradhandlung Maltzahn?
Und daselbst aus der Milchhandlung Schneider?
Und daselbst aus der Roßschlachterei (gerade wieder aktuell)?
Und aus dem Reformhaus Bohlmann?
Und aus der Gemüsehandlung Ecke Lokstedter Weg?
swäre nett, wenn jemand solches an meine E-Mail-Adresse schrieb, siehe oben, hier nochmal: office@hora-verlag.ro.
Beste Grüße nach Eppendorf, Alt-, aber auch Neu-!
Wolfgang Höppner.
Hallo Herr Höppner,
das sind ja viele Fragen! Einige kann Ihnen vielleicht das neue Eppendorf-Buch von Werner Skrentny beantworten (http://weidlich-verlag.de/deb/)
Ansonsten arbeite ich mal von oben nach unten ab, soweit ich das kann:
Anstelle des Kaufhauses Dittmer entsteht gerade ein Neubauklotz.
Die Firma Zimmermann gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr, allerdings existiert das alte Kontor noch (im Besitz von Dr. Bernhard Wirth)
Otto F.K. Koch gibt es immer noch
Wohlgemuths Apotheke gibts nicht mehr
Cafe Lindner existiert noch in alter Pracht
Das Gebäude von Fahrrad Maltzahn wurde in den 80er Jahren neu aufgebaut, darin ist jetzt das Restaurant Balutschistan sowie eine Spielothek. Beides soll im kommenden Jahr jedoch der Abrissbirne zum Opfer fallen – genau dagegen hat sich ja auch diese Bürgerinitiative aufgestellt. Ob wir das jedoch noch verhindern können ist etwas vage (die Hoffnung stirbt zuletzt), da die Lokalpolitiker kein allzu großes Interesse am ERhalt dieser Ecke haben.
Schneiders Milchladen gibt es nicht mehr, aber Maren und Johann (Hans-Hermann) Schneider leben und wohnen noch in der Nr. 122
Da wo früher der Rossschlachter war, steht seit den 70er Jahren ein Supermarkt,
Reformhaus ist mir unbekannt
und der GEmüsehändler hat auch vor vielen Jahren aufgegeben. Jetzt ist dort ein Blumengeschäft.
Wie gesagt, ich kann Ihnen nur das neue Eppendorf-Buch empfehlen. Aber vielleicht helfen diese Antworten ja schon ein wenig weiter.
Gruß
Edith Aufdembrinke